Talsperren der Nordeifel.

Im Einzugsgebiet der Rur befinden sich 9 Talsperren. Hier können insgesamt 300 Mio m3 Wasser gespeichert werden.

Diese Wassermenge entspricht etwa 30 % des Fassungsvermögens aller Talsperren in NRW.

Die Talsperren dienen insbesondere folgender Nutzungen:

-Wasserversorgung

-Hochwasserschutz

-Erhöhung der Niedrigwasserführung

-Stromerzeugung

-Erholung

 

Durch die Talsperren wird die Hochwassergefahr erheblich vermindert. Die Talsperren werden im Oberlauf der Rur durch ein sogenanntes Verbundsystem optimiert. Ohne Talsperren würden ab Schwammenauel ca. 450 m3/s in der Rur abfließen und regelmäßig größere Stadtteile von Jülich und Düren überschwemmt werden. Man schätzt, dass im Unterlauf der Rur (mit Inde und Nebenflüssen) ohne Talsperren teilweise 1000 m3/s abfliessen würden. Durch den Hochwasserrückhalteraum der Talsperren wird der Wasserabfluss in der Rur ab Schwamenauel auf 50 bis 60 m3/s gedrosselt und in Düren "nur" einmal in hundert Jahren ca. 150 m3/s abgeführt. Unterhalb von Kirchberg nach dem Zufluss der Inde fliessen in hundert Jahren 215 m3/s in der Rur ab.

Ab dem Staubecken Obermaubach wird auch nach langer Trockenzeit mindestens 5 m3/s Wasser abgelassen. Dies ist auch dann möglich, wenn regelmäßig der Wasserzufluss zu den Talsperren unter 1000 l/s fällt.

Technische und geschichtliche Daten auf einen Blick
Talsperre Fassungs-volumen in Mio m3 Stauziel Angabe in m über NN Einzugsgebiets- größe in Km2 Mittlere Zufluss in Mio m3 Art des Staubauwerks Höhe der Talsperre von der Talsohle gemessen Zweck Bauzeit
Urfttalsperre 45,51 322,50 373,9 168,0 Gewichtstaumauer in Bruchstein 54,0

Hochwasserschutz, Energieerzeugung

1900-1905
Dreilägerbach 3,87 391,50 22,0 7,1 Staumauer aus Stampfbeton 33,0 Trinkwasserversorgung 1909-1911 1990-1993
Obermaubach 1,65 165,00 796,0 400,0 Erddamm mit Lehmdichtung 6,5 Energieerzeugung (Wochenausgleich) 1933-1934
Heimbach 1,21 214,00 669,1 364,0 Gewichts-Staumauer aus Beton 10,5 Energieerzeugung (Wochenausgleich) 1934-1935
Kall 2,1 420,77 29,0 17,8 Erddamm mit Betonkern 34,0

Trinkwasserversorgung, Energieerzeugung

1934-1935
Schwammenauel 1. Bauabschnitt 100,7 265,50 666,0 360,0 Erddamm mit Betonsockel, aufgehende Spundwand und Lehmdichtung 55,5 Hochwasserschutz, Energieerzeugung, Wasserausgleich. 1934-1938
Perlenbach 0,80 464,25 64,0 47,5 Felsdamm mit Asphaltaussendichtung 19,0 Trinkwasserversorgung, Energieerzeugung 1953-1956
Schwammenauel 2. Bauabschnitt 184,7 281,50 666,0 360,0 Felsdamm mit begehbarer Mauer, Spundwand und Lehmdichtung 71,5 Energieerzeugung, Hochwasserschutz, Wasserausgleich, Wasserbereitstellung Raum Aachen 1955-1959
Obersee 17,9 Felsdamm mit Lehm- und Betonabdichtung 33,0 Trinkwasserversorgung
Olef 19,30 465,50 47,4 31,5 Pfeilerzellenstaumauer aus Grobrüttelbeton 54,0 Trinkwasser für den Schleidenerraum, Hochwasserschutz, Energieerzeugung, Wasserbereitstellung Raum Aachen 1954-1959 1962-1965 1982-1985
Wehebach 25,10 251,80 43,5 16,5 Felsdamm mit Aussenabdichtung aus Asphalt 46,0 Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung für den Aachener Raum, Wasserbereitstellung für den Dürener Raum 1977-1981