Wasser der Nordeifel Das Wasser fällt als Regen oder Schnee vom Himmel und ist Teil eines ununterbrochenen Kreislaufs. Unsere Bäche, Flüsse und Seen werden durch den Wasserkreislauf ständig wieder aufgefüllt. Der größte Teil der Eifel befindet sich im Schatten der regenreichen Westwinde. Die Jahresniederschläge erreichen zum Rhein und zur Mosel hin nur 600 bis 800 mm. In der Nordeifel und in der Westeifel fallen wesentlich mehr Niederschläge. Der Westeifel sind zwar die Höhen der Ardennen vorgelagert, jedoch müssen die Wolken bis hierhin noch ansteigen und haben sich noch nicht vollständig abgeregnet. Vor der Nordeifel befinden sich keine größeren Erhebungen, sodass sich hier die regenreiche Westwinde entladen können. Hier fallen im Durchschnitt 900 bis 1300 mm Niederschläge. Der Regen fällt aber nicht gleichmäßig. Die Flüsse der Nordeifel brachten früher in den Wintermonaten verheerende Hochwässer, in den Sommermonaten wurden teilweise nur wenige Liter in der Sekunde abgeführt.
|
Insbesondere werden in der Eifel die meisten Höhenmeter "abgearbeitet". Dabei entwickelte die Rur eine so hohe Energiemenge, dass ganze Berge im Laufe der Jahrtausende abgetragen wurden. Das recht Bild zeigt eine durch die Rur freigelegte Felswand bei Dedenborn |
|||||||||||||
Die Rur entspringt im Hohen Venn, genauer gesagt im Wallonischen Venn. In diesem Gebiet fallen jährlich 1200 mm Niederschlag und mehr. Das Venn speichert diese hohe Wassermenge und gibt sie sehr geregelt wieder frei, sodass auf natürliche Weise keine großen Hochwasserwellen aus dem Moor abfließen können |
|||||||||||||
Eine genaue Rurquelle lässt sich aufgrund der Moorstruktur nicht genau bestimmen. Halt: Es gibt auch noch die sogenannte "kleine Rur". Die "kleine Rur" entspringt im Ort Sourbrodt und hat eigentlich auch eine relativ hohe Wasserführung. Das rechte Bild zeigt die "kleine Rur" ca. 2 Km hinter der Quelle.
|
|||||||||||||
Nur 500 m weiter östlich, die große Rur, allerdings schon mit einer Lauflänge von über 5 Km. | |||||||||||||
Einzugsgebiet der Rur: Ein Einzugsgebiet ist der Teil einer Landschaft, aus dem Wasser von höher gelegenen Flächen Gewässern zuläuft. Die Grenze des Einzugsgebiets ist gleichzeitig die Wasserscheide zwischen zwei Einzugsgebieten. Unter fließenden Gewässern sind hier Bäche, Nebenflüsse, Flüsse oder Ströme zu verstehen. Das Einzugsgebiet eines kleineren fließenden Gewässers liegt somit gleichzeitig im Einzugsgebiet des Gewässers, in das es mündet. Etwa 150 Km2 vom Einzugsgebiet der Rur befinden sich in Belgien ( rd. 6,5%), ca 2100 Km2 liegen in Deutschland (rd. 89%) und der Rest ca.100 Km2 sind in den Niederlanden (rd. 4,5%) |
|||||||||||||
Wasserführung der Rur: Die Wasserführung der Rur wird durch die Talsperren bestimmt. Wären die Talsperren nicht vorhanden hätte die Rur in Düren z. B. im Sommer 2003 zeitweise nur etwa 200 bis 400 l/s Wasser abgeführt. Gleichzeitig wären in der Rur spätestens in den Niederlanden bei Hochwasser öfters über 1000 m3/s Wasser abgeflossen. Der Flusspegel in Dedenborn lässt erahnen was auf die Unterlieger ohne die Talsperren zukommen würde. Hier wurden 1947 nach starken Niederschlägen (vor dem Bau der Perlbachtalsperre) über 240 m3/s gemessen. Im Trockenjahr 1996 flossen hier im Spätsommer (trotz Wasserspeicherung im Hohen Venn) nur 130 l/s ab.
|
|||||||||||||
Geologie: Das Hohe Venn liegt auf verwitterten Gesteinen die älter als 500 Mio. Jahre sind (ältesten Gesteine im Eifelbereich). Im Venn fließt die Rur zunächst noch nach Südosten. Hinter der Vennlandschaft macht die Rur einen 90° Bogen und fließt weiter nach Nordosten ab. Etwa an diesem Richtungswechsel beginnen die Gesteine des unteren Devons (der Schiefer, den jeder Eifelbewohner und Eifelwanderer sehr gut kennt). Der Schiefer ist etwa 390 bis 370 Mio Jahre alt und gibt dem rheinischen Schiefergebirge seinen Namen. Kurz hinter Heimbach macht die Rur erneut einen 90° Bogen. Ab hier ragen insbesondere an der rechten Uferseite die rötlichen Gesteine des Buntsandsteins aus den Rurtal hervor. Der Sandstein ist etwa 240 Mio Jahre alt und somit wesentlich jünger als das Schiefergestein der Eifel. Nur an wenigen Stelle sind die rötlichen Sand/Kiesfelsen im Rurtal auf der linken Seite der Rur wie z. B. am Burgberg in Bergstein oder an der Papierfabrik in Untermaubach zu sehen. Von Heimbach bis etwa Nideggen dominieren diese Felsen das rechte Rurtal. Zufall? Denkbar ist sicher das die jüngeren Gesteine wesentlich weicher sind als der Schiefer und sich somit die Rur leichter eingraben konnte um der sich ebenfalls eintiefenden Maas besser folgen zu können.
|
Ab Kreuzau / Untermaubach verlässt die Rur die Eifel und fließt auf dem sogenennten Lockergestein der Maas zu. Lockergesteine sind hier Kiesablagerungen die sich insbesondere während der letzten Eiszeit bis vor 10000 Jahren durch die Maas, den Rhein und der Rur selbst hier abgelagert haben. Die Rur fließt also auf Kies ab, der vorher teilweise aus der Eifel ausgewaschen wurde. Das Bild rechts zeigt das Rurtal im letzten Eifelstück |
Die wichtigsten Nebengewässer der Rur ab 50 Km2 Einzugsgebietsgröße | ||||
Gewässername | Einzugsgebietsgröße in km2 | Gesamtlänge in Km | Einzugsgebiet in Km2 in Belgien | Bemerkung |
Perlenbach | 63,0 |
17,2 |
37,9 |
|
Olef | 195,9 |
27,9 |
23,7 |
|
Urft | 376,0 |
46,4 |
23,7 |
|
Rur bis zur Urftmündung |
nur 290,0 |
Der mittlere Jahreszufluss der Urft beträgt 168 Mio m3, der Rur jedoch 189 Mio m3 | ||
Reifferscheider Bach | 57,1 |
13,7 |
||
Kall | 76,3 |
25,9 |
3,1 |
|
Lendersdorfer Mühlenteich | 62,9 |
15,1 |
Künstliches Gewässer | |
Inde | 359,0 |
46,6 |
34,6 |
|
Vichtbach | 104,2 |
23,0 |
4,5 |
|
Wehebach | 67,9 |
25,7 |
||
Ellebach | 104,7 |
33,6 |
||
Merzbach | 105,8 |
28,0 |
||
Malefinkbach | 71,5 |
21,8 |
||
Baaler Bach | 50,5 |
10,8 |
||
Wurm | 354,1 |
56,4 |
||
Beeckfließ | 56,7 |
13,3 |
||
Kitschbach | 55,8 |
10,7 |
Das Einzugsgebiet der Maas ist ca.- 36.000 Km2 groß. Somit trägt der Anteil der Rur mit 2340 Km2 nicht einmal 7%. zum Gesamteinzugsgebiet bei.
.